Weihnachtsbrief von Pfarrer Claudiu Budãu
Liebe Mitchristen unserer Seelsorgeraumfamilie!
Ich denke über Weihnachten nach und stelle sehr schnell fest: Ja, wir sind uns alle einig, dass wir dieses Fest unbedingt brauchen! Ohne den Heiligen Abend geht gar nichts. Deshalb bereiten wir uns auch heuer darauf vor und suchen Lösungen... Das Christkind bringt die Erlösung! Was bedeutet das für uns?
Das Feierangebot der „Menschwerdung Gottes“ kommt heuer vielleicht fremd auf uns zu, da wir viele Entscheidungen treffen mussten, wie noch nie zuvor: als Menschen und Christen, Familien und Gemeinschaften, Kirche und Gesellschaft. Viele Menschen fragen sich gerade bewusster als je: „Mit wem und wie feiere ich heuer Weihnachten? Fällt das Fest heuer vielleicht aus?“
Das Geschehen in Bethlehem ist nicht nur eine berührende Geschichte von damals, die in reichen Traditionen gefeiert wird, so wie es „immer“ war. Die wahre Bescherung, das Weihnachtsgeschenk, bleibt Immanuel, Gott mit uns. Er kann uns nicht weggenommen werden, so wie der Heiligabend zu den schönsten Stunden des Jahres, wie ein Herzensbedürfnis selbstverständlich dazugehört. Wird er uns heuer etwa „weniger heilig“ sein? Auch vor 2000 Jahren, zu der Zeit als Jesus geboren wurde, träumten die Menschen von einer anderen Lösung. Stattdessen hat sich Gott klein und bedürftig gemacht, um uns die „Menschwerdung“ als (Er)lösung vieler unserer Probleme vorzuleben. Das göttliche Kind will unsere Sorgen und Probleme nicht kleiner reden, sondern lebt uns einen Vorschuss an Vertrauen und Liebe vor, wie nur ein Kind kann. Es genügt, ganz Kind zu sein, geliebt zu werden und ganz auf diese Liebe angewiesen zu sein, nur auf sie zu vertrauen. Gott lässt uns ahnen, wer der ist, der heißt: Ich bin für euch da!
Wie die Hirten sitzen wir an den Lagerfeuern unseres Lebens, bringen Nächte der Zumutungen, Sorgen und Probleme hinter uns. Der Himmel macht sich für unsere Herzen wieder auf und die Frohbotschaft lautet: Auch heuer und vor allem jetzt will Gott in unser Menschsein klein und bedürftig hineingehen, um uns zu „erlösen“, auch wenn er nicht als die von uns erwartete Lösung zu sein scheint. Er teilt unsere Lebensbedingungen, unsere Verletzlichkeit und unsere Bedürftigkeit, aber auch die Sehnsucht nach Liebe, Licht und Frieden.
„Gott mit uns“ kommt uns im Heute entgegen, intensiver und menschennäher als je zuvor, da wir selten so herzensbedürftig waren wie jetzt. Wir sind nicht allein. Die Liebe Gottes lässt sich auch heuer „sehen“, ohne Maske oder Abstand. Spüren Sie das? Das Fest seiner und unserer Menschwerdung kann nicht ausfallen! Gott ist bereits da, mitten unter uns, in uns!
Ein gesegnetes Weihnachtsfest wünscht
Pfarrer Claudiu Budãu im Namen des Führungsteams