Sommerprojekt für Gastseminaristen und Priester aus der Weltkirche
Wir gehören zusammen!
„Auch wenn wir unterschiedliche Mentalitäten leben, auch wenn wir aus verschiedenen Völkern gebildet sind, auch wenn wir eine andere Kirchengeschichte haben und deshalb unterschiedliche Wege in unserem Kirchesein gehen: wir gehören zusammen!“ – so die Ermutigung des Diözesanbischofs Wilhelm Krautwaschl bei der gemeinsamen Heiligen Messe im Priesterseminar. Wir feierten sie zum Abschluss des heurigen vom Generalvikariat zum dritten Mal angebotenen Sommerprojektes für Gasttheologen aus der Weltkirche.
Zwölf Gastseminaristen und Priester aus den Partnerdiözesen Iasi (Rumänien) und Rzeszow (Polen) durften, teils zum zweiten Mal, Deutschkurse besuchen und Pastoralerfahrungen in der Steiermark sammeln. Durch ihre „Präsenz“ waren sie für einige Wochen eine weltkirchliche Bereicherung für unsere steirische Kirche.
Der Höhepunkt war wieder das Erleben des bunten „steirischen“ Klerus bei der Priesterwoche im Schloss Seggau, welcher mittlerweile zu einem Drittel aus der anderssprachigen Weltkirche besteht. Dort trafen die jungen Missionare sogar die Delegation aus der Partnerdiözese Bom Jesus da Lapa im Nordosten Brasiliens, die ebenfalls für einige Tage „steirische Luft“ und „kirchliche Mentalität“ einzuatmen versuchte. Manche Teilnehmer kamen heuer bereits zum zweiten Mal in die Steiermark, andere nahmen sich dies fürs nächste Jahr wieder vor. Einer von ihnen wird erfreulicherweise Ende Oktober 2024 nun als Diakon für sechs Monate die steierische Kirche erleben und bereichern.
„Vergelt’s Gott!“ dem Regens des Priesterseminars sowie den Priestern der Pfarren Weiz, Gleisdorf, Voitsberg, Krieglach, Tobelbad, Groß St. Florian, Bad Waltersdorf, Gnas sowie der Grazer Pfarren Schutzengel, St. Veit, St. Peter, St. Josef, Straßgang für die freundliche Aufnahme, die pastoralen Einblicke und wertvolle Begleitung, aber auch dem Generalvikariat für die Gesamtabwicklung und Finanzierung.
Als Weltkirche gehen wir einen Weg gemeinsam. Lasst uns voll Zuversicht weiter gehen!
Claudiu Budău
Zeugnisse und Eindrücke
Cristinel Bejan |
Am Ende dieser Praktikumszeit kann ich sagen, dass ich nur mit positiven Eindrücken von dem, was ich hier erlebt habe (vom Deutschunterricht bis zur pastoralen Realität), nach Hause gegangen bin. Natürlich ist die pastorale Situation in Österreich ganz anders, als ich dachte, teils ganz neu für mich. Ich war sehr überrascht zu sehen, wie viel sich die Menschen in das Leben der Kirche, oder besser gesagt in das Leben der Pfarre, einbringen. Ich hätte nie gedacht, dass es irgendwo auf der Welt eine Pfarre geben könnte, in der sich die Gläubigen so viel mitdenken und mitgestalten wollen und dürfen. In der Pfarre St. Josef hatte ich die Gelegenheit, die Menschen näher kennenzulernen, indem ich mit ihnen sogar nach Mariazell ging. Ich freute mich über die Chance und war zutiefst berührt von der Offenheit und Aufnahmebereitschaft, die ich spürte. Auch in Tobelbad spürte ich dasselbe. Überall Menschen äußerst gastfreundlich und aufgeschlossen, was mich sehr glücklich machte. Dass ich hier so viel Nähe und persönliche Kontakte erleben werden, hätte ich mir nie gedacht. Menschen sind manchmal sehr direkt und ehrlich und das hat auch viele Vorteile: Ich glaube, es ist doch etwas Besonderes. Ich habe alles sehr genossen und ich denke, dass ich nächstes Jahr wiederkommen möchte. Danke Ihnen allen für all die Bemühungen! |
Dominic Madalin Arcana |
Ich bin überzeugt, dass diese Erfahrung kein Glücksspiel war, sondern eine tiefgreifende, lehrreife und langwirkende Rolle in meiner Gesamtausbildung spielen wird. Von den eng verbundenen Gemeinschaften und den Priestern, die ihr ganzes Wesen ihrem Dienst widmen, bis hin zum freundlichen Lächeln der Menschen, die ich auf der Straße traf, hat mich jeder Augenblick gelehrt, dass das Wesentliche der Freude am Christsein in der Fähigkeit oder Bereitschaft zur bedingungslosen Liebe und Hingabe liegt. Ich bin all denen zutiefst dankbar, die mir diese Erfahrung ermöglicht haben, und denen, die mir auch sei es nur mit einer kleinen herzlichen Geste oder einem mitfühlenden Blick das Gefühl gegeben haben, Teil einer Familie zu sein. |
Iosif Eduard Budău |
Ich hatte die Freude, einen unvergesslichen Monat in der Pfarre Voitsberg zu verbringen, eine Zeit, die sich nicht nur als Gelegenheit zum Dienst, sondern auch als eine tiefgehende geistliche Bereicherung und Lernmöglichkeit erwies. Von meiner Ankunft an wurde ich sowohl von den Priestern des Seelsorgeraumes als auch von den Gläubigen mit großer Herzlichkeit empfangen. Diese Begegnungen hinterließen einen tiefen Eindruck auf mich und gaben mir Einblicke in die Art und Weise, wie sie ihren Glauben leben. Bereits in den ersten Tagen wurde ich von den Priestern mit offenen Armen empfangen. Sie zeigten nicht nur große Offenheit, sondern auch ein aufrichtiges Interesse daran, mich in das geistliche und pastorale und pfarrliche Leben einzubeziehen. Die Gespräche, die ich mit ihnen führte, gaben mir eine tiefere Einsicht in die Realität vor Ort sowie in die Herausforderungen, mit denen die Priester bei der Betreuung der großen Seelsorgeräume in Österreich, insbesondere in der Steiermark, konfrontiert sind. Dieser Austausch half mir, mich als Teil dieser geistlichen Familie zu fühlen, was mir eine wertvolle Lektion über die Bedeutung der Priestergemeinschaft in unserem Dienst vermittelte. Obwohl die Pfarrgemeinde in Voitsberg mir nicht sehr groß vorkam, war ich tief beeindruckt von der Hingabe und Intensität, mit der die Gläubigen an den Gottesdiensten teilnahmen. Obwohl es bei jeder Messe nicht viele Teilnehmer gab, drückte jede Gebetsgeste, jedes Lied und jede Anbetung eine authentische und tiefe Glaubenserfahrung aus. Dies zeigte mir, dass nicht die Anzahl der Teilnehmer die Qualität einer Gemeinschaft bestimmt, sondern die Intensität und Authentizität des gelebten Glaubens. Während meines Aufenthalts in Voitsberg hatte ich die Gelegenheit, auch andere Kirchen im Seelsorgeraum kennen und schätzen zu lernen. Jede Kirche, die ich besuchte, beeindruckte sehr durch ihre einzigartige Architektur und die Atmosphäre von Frieden und Heiligkeit, die sie ausstrahlte. Die architektonischen Details und der Baustil dieser Kirchen erzählen vom Glauben und der Hingabe der Menschen, die sie erbauten, und von ihrem innigen Wunsch, ein starkes geistliches Erbe für kommende Generationen zu hinterlassen. Eine teils neue Realität für mich, da meine Heimatdiözese ziemlich jung (nicht einmal 150 Jahre alt) und die Pfarrkirchen vom Baustil ganz anders. Neben der pastoralen Arbeit in der Pfarrei nahm ich auch an Deutschkursen in Graz teil. Jeden Tag fuhr ich nach Graz, um neue Kenntnisse zu erwerben, die es mir ermöglichten, besser mit den Menschen in Dialog zu treten. Diese Kurse halfen mir, mich leichter mit Priestern, Seminaristen und Mitgliedern der Gemeinden, die ich besuchte, zu verständigen. Mein Herz ist voller Dankbarkeit für die Freundlichkeit und Freundschaft, die mir entgegengebracht wurden, und spüre schon jetzt den innigen Wunsch, eines Tages in diese Diözese zurückzukehren. Mein aufrichtiger Dank gilt allen, die diese Erfahrung möglich gemacht haben, da sie mir eine neue Perspektive eröffnet und mein Glaubensleben bereichert haben. Diese Zeit in Graz war nicht nur eine schöne Dienstzeit als Praktikum, sondern eine spirituelle Reise, die mir etwas Wertvolles beigebracht hat; die Qualität des Glaubenslebens und die Bedeutung der Gemeinschaft in einer Pfarre noch mehr zu schätzen und vorzuleben. |
Alexandru Mart |
Heuer hatte ich erneut die Gelegenheit, die österreichische Kultur und die Menschen in der Diözese Graz-Seckau näher kennenzulernen und sogar einen Monat in der Pfarre bzw. im Pfarrhof Gleisdorf zu verbringen. Ich hatte das Vergnügen, die Priester leibhaft kennenzulernen, die mich mit großer Freude und Offenheit empfangen haben. Ich nahm an vielen Gottesdienste und Veranstaltungen, dadurch ans pfarrliche Leben teil, und durfte vielen Menschen begegnen, die mit viel Freude nicht nur das vielfältige Angebot in Anspruch nahmen, sondern sich sogar zur aktiven Mitgestaltung einbrachten. Ich bin unendlich dankbar für diese Chance und bitte um den Segen Gottes für alle, die es uns ermöglichten und daran beteiligt waren. |
Cosmin-Ionuț Ciobanu |
Ich bin dieses Jahr zum zweiten Mal nach Österreich gereist. Die Erfahrung war anders als letztes Jahr, denn dieses Jahr wohnte ich nicht mehr im Priesterseminar, sondern im Weizer Pfarrhof. So hatte ich das Vergnügen, neue Menschen und vor allem hautnah Seelsorgerinnen und Seelsorger mit viel Lebenserfahrung kennenzulernen, von denen ich viel lernen konnte. Gemeinsam mit Pfarrer Anton Herk-Pickl erlebte ich viele liturgischen Feiern, pastorale Angebote und Begegnungen an verschiedensten Orten im Seelsorgeraum. Vieles ist so geblieben, wie ich es noch in Erinnerung hatte, aber es gab auch einige Dinge, die sich inzwischen verändert haben, und somit war die Erfahrung dieses Jahres viel interessanter und bereichernder als im Vorjahr. Auch ich selbst veränderte mich ein wenig und die Deutschkenntnisse haben sich Gott sei Dank auch verbessert. Alles zusammen ein qualitativer Fortschritt. Ich möchte diese Gelegenheit nutzen, um mich bei allen zu bedanken, die dieses Projekt erdacht und abgewickelt haben und mit denen ich hoffe, bald in der Zukunft zusammenarbeiten zu dürfen. Ich gebe die Hoffnung nicht auf und freue mich diesbezüglich auf den baldigen Studienabschluss und die Chancen, die sich nach der Weihe auftun werden! |
Dominic Brandiu |
Dieses Jahr hatte ich noch einmal die Gelegenheit, die Diözese Graz-Seckau zu besuchen. Es freut mich, dass ich die lieben Leute von Graz und diese wunderschöne Stadt wieder hab treffen dürfen. Ich habe mein Praktikum in der Pfarre Schutzengel und Christkönig gemacht und hatte erneut eine sehr gute und wohltuende Zeit dort. Ich stand Pfarrer Wolfgang Schwartz wieder zur Seite. Er machte sich die Mühe, trotz seines vollen Kalenders, mich überall hin mitzunehmen und mir viel zu zeigen. Ich konnte verschiedene Aspekte der pastoralen Tätigkeit wahrnehmen. Ich habe das Altenheim und die Kindergärten besucht und an vielen Besprechungen teilgenommen. Es freut mich vor allem, dass ich nicht nur durch den Kurs, sondern auch durch persönliche Kontakte mein Deutsch verbessern konnte. Auch durch den Besuch der Delegation aus der Partnerdiözese Bon Jesus Da Lapa konnte ich die Sorge um die Weltkirche erkennen und spüren. Ich bin mit vollem Herzen nach Hause zurückgekehrt, aber ein kleines Herzstück ist doch in der Steiermark geblieben. Ein herzliches Dankeschön an alle, vor allem an die Verantwortlichen, die das ganze Programm vorbereitet und abgewickelt haben und ganz besonders an Pfarrer Wolfgang Schwartz: Er machte mein Praktikum am schönsten! |
Daniel Beca |
Ich bin sehr froh, dass ich heuer zum ersten Mal nach Österreich kommen durfte, um mein Deutsch zu verbessern und die Kultur und die Kirche in der Diözese Graz-Seckau kennen und lieben zu lernen. Ich hatte die Gelegenheit, viele aktiven Gläubigen und leidenschaftlichen Priester dieser Diözese näherer kennenzulernen, die alle vor allem sehr freundlich sind. Diese Erfahrung hat in mir den Wunsch geweckt, einmal wiederzukommen. |
Ionut Irinel Robu |
Als ich in die Steiermark kam, hatte ich ein wenig Angst vor der Begegnung mit dem Anderen und Fremden bzw. einer anderen pastoralen Realität, aber während meiner Zeit in Graz konnte ich Tag für Tag entdecken, wie das Andersartige positiv auf mich wirkte und mich bereicherte und sogar ein wenig veränderte, besonders dank der Beziehungen zu den Menschen. Der Deutschkurs, an dem ich teilnahm, gab mir neue Perspektiven auf die deutsche Sprache, welche mir die Angst vor dieser nahmen, die von vielen als eine schwierige Sprache betrachtet wird. Für mich persönlich hat diese Zeit in Graz den Wunsch geweckt, noch mehr Deutsch zu lernen und in die Geheimnisse dieser schönen, wenn doch sehr genauen Sprache einzutauchen. Ein weiterer Aspekt, der mir in Erinnerung geblieben ist, war die Wärme und Freundlichkeit der Menschen, die immer für einen Dialog offen sind. Ich hoffe, dass das Band der Freundschaft, die wir in dieser Zeit geknüpft haben, aufrecht bleibt oder sogar intensiver, tiefer und verbindlicher wird. Abschließend möchte ich mich bei der Diözesanleitung bedanken, die uns dieses unvergessliche Erlebnis verwirklicht hat, und bei allen Begleitern und Mitverantwortlichen, die am reibungslosen Ablauf dieses Projekts beteiligt waren. |
Jan Kobak |
Mein Sommeraufenthalt in Graz war für mich eine Gelegenheit, den geistlichen Reichtum der steirischen Kirche und die Schönheit der österreichischen Geschichte und Kultur zu erleben. Ich bin froh, dass ich neben dem Erlernen der deutschen Sprache in einer so angenehmen Atmosphäre auch wunderbare Priester und außergewöhnliche katholische Laien wertschätzen lernen durfte. Das Kennenlernen der Kirche der Diözese Graz-Seckau und der Herausforderungen, denen sie sich gegenübersieht, hilft mir weiter, Antworten auf die Herausforderungen zu finden, denen sich die polnische Kirche in Zukunft stellen wird. Dank ihrer Glaubenszeugnisse fällt es mir leichter, mit Optimismus in die Zukunft zu blicken. Besonders schätze ich diesbezüglich die Inspiration und guten Impulse für meine akademische Arbeit in der Pastoraltheologie, die ich während meiner wohltuenden Sommerzeit in Graz erfahren habe. Ich bin Seiner Exzellenz Bischof Wilhelm und allen Projektverantwortlichen in der Steiermark sehr dankbar für das unermesslich Gute, das ich dank Ihnen erfahren durfte. |
Jakub Dzierzak |
Vom 26. August bis 20. September hatten wir als Priester und Seminaristen aus Polen und Rumänien die Möglichkeit, an einem von der Diözese Graz-Seckau organisierten Deutschkurs und Praktikum teilzunehmen. Es war eine wunderbare Erfahrung. Wir konnten in erster Linie unser Deutsch verbessern, aber auch sehen, wie die Kirche in Österreich ist. Wir haben verschiedene Menschen getroffen, die in dieser Kirche arbeiten. Wir konnten gemeinsam beten, lernen und schöne Orte besuchen. Wir sind Bischof Wilhelm und der ganzen Diözese Graz-Seckau sehr dankbar für die Möglichkeit, diese Zeit zu erleben. Wer weiß, vielleicht kommen einige von uns nächstes Jahr wieder! |